Abstract No.:
7608

 Scheduled at:
Monday, September 19, 2022, Großer Saal 10:00 AM
Stahlbau - Qualitätssicherung I


 Title:
Schwierige Verarbeitbarkeit von wetterfesten Stählen - Mythos noch aktuell?

 Authors:
Jessica Gola / AG der Dillinger Hüttenwerke, Saarland
Tobias Lehnert / AG der Dillinger Hüttenwerke , Saarland
Marc Rixecker*/ AG der Dillinger Hüttenwerke , Saarland

 Abstract:
Seit 1926 werden in Deutschland wetterfeste Stähle hergestellt. Diese Stähle bieten langfristig Schutz vor den Einflüssen der Witterung, so dass bei Konstruktionen auf einen Korrosionsschutzanstrich und dessen ständige Erneuerung verzichtet werden kann. Das erhöht die Nachhaltigkeit, senkt die Wartungskosten und bringt auch praktische Vorteile, z.B. bei einem schwer zugänglichen Brückenbauwerk.

Aufgrund ihrer für die Wetterfesteigenschaften notwendigen höheren Legierungsmittel haben wetterfeste Stähle den Ruf bei der Verarbeitung problematischer zu sein. Dies betrifft vor allem das Schweißen. Durch innovative Herstellungsmöglichkeiten in der Stahlindustrie konnte mittlerweile eine neue Generation wetterfester Stähle entwickelt werden. Diese modernen thermomechanisch gewalzten Wetterfeststähle zeichnen sich durch eine gute Verarbeitbarkeit aus, denn der thermomechanische Walzprozess bei der Herstellung erlaubt eine Verringerung der Legierungselemente, was zu einem niedrigeren Kohlenstoffäquivalentwert führt. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass durch die Verwendung von hochfesten gut verarbeitbaren Wetterfeststählen neben Wartungskosten auch bis zu 20 % Gewicht für Stahlbauten eingespart werden kann.

Um diese Stähle im heutigen Stahlbau einsetzen zu können, war die Anpassung der Norm EN 10025 notwendig. Die neue Version der Teile 2 bis 6 wurde 2019 veröffentlicht und berücksichtigt unter anderem die Möglichkeiten der thermomechanischen Herstellung von modernen wetterfesten Stählen.

Dieser Vortrag zeigt die Herstellung von modernen wetterfesten Stahlgüten und deren Vorteile für die Verarbeitung auf. Zusätzlich wird auf die Änderungen im Teil 5 der neuen EN 10025:2019 im Bereich der wetterfesten Stähle eingegangen.


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