Abstract No.:
7805

 Scheduled at:
Tuesday, September 12, 2023, Berlin 11:30 AM
Stahlbau II


 Title:
Strategien zum Verlängern der Gesamtlebensdauer von orthotropen Fahrbahnplatten aus Sicht der Anwendungspraxis

 Authors:
Florian Kalkowsky / Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP, Deutschland
A. Scharff* / SLV Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Deutschland
G. Winkel/ SLV Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Deutschland
R. Peters/ SLV Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Deutschland
R. Glienke/ Hochschule Wismar, Deutschland
M. Schröder/ Hochschule Wismar, Deutschland
J. Alex/ Inros Lackner SE, Deutschland

 Abstract:
Die fortschreitende Globalisierung und Erweiterung der bestehenden Handels- und Lieferketten innerhalb der letzten Jahrzehnte führten nicht nur im Bereich der Logistik zu neuen Herausforderungen, sondern fordert auch die vorhandene Infrastruktur. So stieg allen voran in Deutschland die Beförderungsleistung zwischen den Jahren 2000 – 2021 im Straßenverkehr von 346 Mrd. tkm auf 506 Mrd. tkm und im Eisenbahnverkehr von 82 Mrd. tkm auf 131 Mrd. tkm, wobei in den nächsten Jahren in beiden Bereichen weiterhin eine steigende Tendenz prognostiziert wird. Für die bestehende Infrastruktur wie Straßen, Gleise, Tunnel und Brücken ist solch eine Entwicklung im Zuge ihrer Planung und ihres Erbaus nicht Rechnung getragen worden, sodass durch den anhaltenden Anstieg der Beförderungsleistung oftmals mit einer Über¬beanspruchung der Infrastruktur und dies zwangsweise zu weitreichenden strukturellen Schäden?(Risse, Korrosion usw.) an der Infrastruktur führt. Mehr als 50 % der 39.818 heute in Deutschland vorhandenen Brücken an Bundesfernstraßen wurden vor 1990 gebaut.

Im Rahmen des Beitrags präsentieren die Verfasser anhand aktueller Beispiele Strategien zur Verlängerung der Gesamtlebensdauer am Konstruktionsdetail der orthotropen Fahrbahnplatte geschweißter Stahlbrücken aus Sicht der Anwendungspraxis. Für ein temporär im Betrieb gehaltenes Brückenbauwerk in Mecklenburg-Vorpommern wird über die schweißtechnische Ertüchtigung bis zur Inbetriebnahme des Ersatzneubaus berichtet. Ferner wurden nach dem Rückbau der alten Brücke Untersuchungen angestellt, die sich mit der Qualifizierung des verbauten Stahls in Hinblick auf mögliche Instandsetzungspotentiale befassen. Neben den mechanisch-technologischen Untersuchungen an rückgestellten Proben aus dem Bestandsbauwerk wurden auch Schwingfestigkeitsuntersuchungen angestellt. Anhand von Wöhlerversuchen wurden Proben für die Konstruktionsdetails (Walzerzeugnis, Bauteil mit Löchern unter Normalbeanspruchung und Quersteife) aus dem Bestand entnommen sowie zum Vergleich aus neuem Baustahl S355 hergestellt und getestet. An einem weiteren Brückenbauwerk in Schleswig-Holstein soll über die Möglichkeiten und die praktischen Erfahrungen zur Instandsetzung von Kat.2-Schäden berichtet werden. Mit dem Einsatz der kalten Fügetechnik kann insbesondere den bestehenden Herausforderungen bei der schweißtechnischen Reparatur begegnet werden.


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