Abstract No.:
7859

 Scheduled at:
Monday, September 11, 2023, Berlin 11:30 AM
Robotereinsatz in der Schweißtechnik


 Title:
Ein Hybrid zwischen Industrie- und Kollaborativroboter

 Authors:
Alexander Ott* / Kawasaki Robotics GmbH, DE
Udo Rentschler / Kawasaki Robotics GmbH, Deutschland

 Abstract:
Industrieroboter, Cobots und Hybridlösungen – welche Automatisierungsmethode passt zu mir? DVS Kongress September 2023

Cobots sind seit Jahren ein präsentes Thema auf dem Robotikmarkt: Die kollaborativen Roboter sind für viele Anwender auf den ersten Blick vielversprechend – kostengünstig, leicht einzurichten und ohne Sicherheitsequipment einsetzbar.
Wann ist ein Cobot eine langfristig sinnvolle Investition? Warum ist ein Industrieroboter oft die lohnendere Entscheidung? Und wann schafft eine hybride Lösung einen Mehrwert? Wie lassen sich Roboter jeder Art einfach und zugänglich programmieren? Diese Fragen möchten wir angehen, beantworten und diskutieren.
Was ist ein Cobot?
Ein Cobot ist ein kollaborativer Roboter, der eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen und Eigenschaften besitzt, die es ihm ermöglichen, nicht nur in der Nähe von Menschen zu arbeiten, sondern oft auch mit ihnen gemeinsam. Drehmomentsensoren in den verschiedenen Gelenken erlauben es dem Cobot, das auf die Gelenke ausgeübte Drehmoment während der Bewegung ständig zu überprüfen. In der Regel bewegen sich Cobots bei ihrer höchsten kollaborativen Geschwindigkeit etwa 1 Meter pro Sekunde. Bei dieser geringen Geschwindigkeit kann der Roboter zuverlässig Kollisionen erkennen und stoppen. Da sie in der Nähe von Menschen arbeiten, sind Cobots im Vergleich zu traditionellen Robotern einfacher zu programmieren, einzusetzen und wieder einzusetzen. So bieten Cobots attraktive Vorteile, stoßen bei Präzision, Geschwindigkeit und Belastbarkeit jedoch schnell an ihre Grenzen im Vergleich zu Industrierobotern.
Was zeichnet einen klassischen Industrieroboter aus?
Die klassischen Industrieroboter der letzten Jahrzehnte – seit dem Kawasaki Unimate von 1968 – zeichnen sich durch Spezialisierung für zahlreiche Industrien und Einsatzfelder aus. Ob für Schweißen, Lackieren, Palettieren und vieles mehr – Industrieroboter zeichnen sich durch hohe Geschwindigkeit, hohe Präzision und hohe Belastbarkeit aus, welche sie ideal für anspruchsvolle Anforderungen machen. Eine Vielzahl anwendungsspezifischer Eigenschaften, Peripherie und Lösungen machen sie zur richtigen und passgenauen Wahl für die meisten industriellen Anwender.
Was ist ein hybrider Roboter?
Hybride Lösungen wie T-Skin von Kawasaki Robotics erlauben es, Industrieroboter ohne zusätzliche Sicherheitsausrüstung und direkt neben menschlichen Arbeitern sowie in Produktionslinien mit extrem eingeschränktem Platzangebot einzusetzen. T-Skin kann etwa mit dem Hochgeschwindigkeits-Mehrzweckroboter RS007L von Kawasaki Robotics kombiniert werden, um dem schnellsten derzeit auf dem Markt befindlichen Roboter seiner Klasse volle kollaborative Fähigkeiten zu verleihen.
Solche Lösungen bieten zu jeder Zeit absolute Sicherheit für Bediener, Arbeiter und Umgebung. Jegliche äußere Anwesenheit oder Kraft wird von den Sensoren sofort erkannt, wodurch die Bewegung des Roboters gestoppt wird, ohne dass eine Gefahr für die Umgebung, Menschen oder den Roboter selbst besteht. Der Roboter nimmt seine Arbeit wieder auf, sobald das Hindernis nicht mehr vorhanden ist. Das Beste aus beiden Welten: Sollte die reduzierte Geschwindigkeit des Cobot-Modus nicht ausreichen, kann der Roboter einfach in den Hybrid-Modus wechseln - so kann er seine Geschwindigkeit nach Bedarf erhöhen und sein volles Potenzial nutzen.
Intuitive Bedienung
Mit K-DIY hat Kawasaki Robotics ein intuitives manuelles Führungssystem entwickelt, mit dem sich
komplexe Roboterbewegungen ohne Programmierkenntnisse schnell und bequem programmieren
lassen. Der Anwender führt den Roboter einfach mit einer 3D-Maus entlang der gewünschten Bahn und programmiert die einzelnen Positionen in einen Tablet-PC. Ein Bewegungsablauf oder eine Lichtbogenschweißbahn können so innerhalb weniger Minuten erstellt und programmiert werden.
Die Bewegungen und Positionen werden aufgezeichnet und können nachträglich mit der 3D-Maus
oder dem Roboter-Teach-Pendant ergänzt oder optimiert werden.

Der Tablet-PC liefert Bedienungsanweisungen - Geschwindigkeitswerte und Schaltpunkte können auch per Touchscreen eingegeben. Einmal programmiert, kann der Anwender die Bahn nach Bedarf wiederholen und sich während der Produktion in wenigen Minuten und mit nur wenigen einfachen Schritten an einzelne und einzigartige Werkstücke oder neue Situationen anpassen.



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